Fast 100 m Spannweite
Zwischen Hamburg und Hannover liegt der Dethlinger Teich. Darin befindet sich vermutlich die größte Chemiewaffenaltlast der Welt. Von 1940 bis 1952 wurden in der ehemaligen Kieselgur-Grube Sprengstoffe und chemische Kampfstoffe versenkt. 2019 begann die Kampfmittelräumung. Bei einer ersten Bergung wurden 2.500 giftige Chemiewaffen entdeckt – doch das war nur der Anfang. Das niedersächsische Umweltministerium geht davon aus, dass sich mehr als 100.000 verschiedene Kampfmittel in dem zehn bis zwölf Meter tiefen – mittlerweile verlandeten - Teich befinden. Die größte davon mit 1 Tonne Sprengladung. Das Gebiet ist großräumig gesperrt und wird Tag und Nacht bewacht.
Die Sanierung soll im Frühjahr 2023 starten und ist für fünf Jahre angesetzt. Der Dethlinger Teich wird aktuell überbaut mit einer Stahlkonstruktion der Firma Astron Buildings GmbH aus Mainz. Die Stahlhalle umfasst eine Grundfläche von 97 m mal 106 m und ist am First 22 m hoch. Damit ist sie fast so groß wie zwei Fußballfelder. Die Auflager bildet eine insgesamt 400 m lange Betonkonstruktion, die mit einer 22 m tief im Boden verankerten Spundwand befestigt ist. Die Dachfläche beträgt ca. 10.000 m2 und wurde für die außergewöhnlich hohe Schneelast „Norddeutsches Tiefland“ bemessen.
Es handelt sich hier um das zurzeit größte Sanierungsprojekt Deutschlands im Bereich Kampfmittelräumung. Die Montage der Stahlhalle mit beeindruckender Spannweite ohne störende Stützen kommt sehr gut voran. Auch in der mehr als 50-jährigen Firmengeschichte von Astron ist es das Projekt mit der bisher größten freien Spannweite. Es wird gemeinsam mit dem langjährigen Astron Baupartner, der Firma Cornils GmbH aus Bergen, realisiert.
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